Langzeitdaten von fast 50.000 Frauen ausgewertet
Zu diesem Ergebnis kommt eine groß angelegte prospektive Studie, die im Rahmen der Nurses' Health Study II durchgeführt wurde. Eine Arbeitsgruppe um Chatpol Samuthpongtorn hatte anhand der Langzeitdaten von knapp 49.000 Teilnehmerinnen untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen einer ballaststoffreichen Ernährung und der Entwicklung von gastroösophagealen Refluxbeschwerden besteht. Dazu wurden Fragebögen von Teilnehmerinnen ausgewertet, die in regelmäßigen Abständen Angaben zur Nahrungsaufnahme und dem Auftreten von gastroösophagealen Symptomen machten. Als Fall von gastroösophagealen Beschwerden galt, wenn die Teilnehmerin angab, mindestens einmal pro Woche an Refluxbeschwerden im vorausgegangenen Jahr gelitten zu haben. Frauen, die bereits zu Studienbeginn Refluxbeschwerden angaben, an Krebs erkrankt waren oder regelmäßig Protonenpumpenhemmer und/oder H2-Rezeptor-Antagonisten einnahmen, wurden ausgeschlossen.
Vor allem Ballaststoffe aus Obst und Gemüse reduzieren Symptome
Die Auswertung zeigte, dass eine hohe Gesamtballaststoffaufnahme im Vergleich zu einer niedrigen Aufnahme die Häufigkeit von Refluxbeschwerden signifikant verringerte und das Risiko für das Auftreten von Beschwerden um 25% senkte. Der Zusammenhang zwischen der Gesamtballaststoffzufuhr und einer geringeren Inzidenz von gastroösophagealen Refluxsymptomen blieb auch dann bestehen, wenn die Forschenden nur Frauen, die mindestens zweimal pro Woche an Refluxsymptomen litten, in ihrer Analyse berücksichtigten.
Dabei reduzierte eine ballaststoffreiche Kost insbesondere dann das Risiko für gastroösophageale Refluxsymptome, wenn die Ballaststoffe aus Obst und Gemüse stammten. Dagegen gab es keinen Zusammenhang zwischen einer hohen Aufnahme von Ballaststoffen aus Getreide und der Häufigkeit von Refluxbeschwerden.
Fazit
Nach Meinung der Studienautoren bestätige die Studie den Nutzen einer ballaststoffreichen Ernährung bei der Therapie von Refluxbeschwerden - neben anderen Lebensstilmaßnahmen wie etwa einer Gewichtsreduktion. Allerdings sind die Ergebnisse der Studie nur bedingt repräsentativ, da überwiegend weiße Frauen berücksichtigt wurden. Weiterhin gilt es zu bedenken, dass die Angabe von Refluxsymptomen ausschließlich auf Selbstauskünften beruhte und nicht medizinisch überprüft wurde.