Neue Lebenschance für FabianErfolgreiche 1.000. Lebertransplantation bei einem Kleinkind im UKE

Der eineinhalbjährigen Fabian aus Chemnitz war das 1.000. Kind, bei dem am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eine Leber transplantiert wurde. Grund für den Eingriff war eine angeborene Gallengangsatresie. Damit zählt das Universitäre Transplantations Centrum (UTC) des UKE zu den erfahrensten Einrichtungen Europas und betreibt eines der größten Kindertransplantationsprogramme in Deutschland.

Meilenstein in der Kinderheilkunde: 1.000. Lebertransplantation im UKE
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Mit jetzt 1.000 Lebertransplantationen bei Kindern zählt das Hamburger Universitäre Transplantations Centrum zu den erfahrendsten Eindrichtungen in Europa.

Das hochspezialisierte Team von Prof. Lutz Fischer, Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszerale Transplantationschirurgie, führte den 7-stündigen Eingriff erfolgreich durch. „Unser pädiatrisches Transplantationsprogramm ist eines der wenigen in Deutschland, das Kinder und Säuglinge mit einer neuen Leber, einem lebenswichtigen Organ, versorgt. Ich bin ungemein dankbar für das, was wir in den vergangenen 3 Jahrzehnten erreichen konnten, um unseren kleinen Patienten zu neuer Lebensqualität zu verhelfen“, sagt Fischer.

Bei Fabian wurden bereits in den ersten Lebenswochen stark veränderte Leberwerte festgestellt, da seine Gallengänge verkümmert angelegt waren und die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit dadurch nicht richtig abfließen konnte – unbehandelt kann eine solcheangeborene Gallengangsatresie zu schweren Leberschäden und Tod führen. Im Alter von 8 Monaten wurde Fabian auf die Warteliste für eine Spenderleber aufgenommen. Schließlich konnte er mithilfe eines  Splitleberverfahrens versorgt werden.

Interdisziplinäres Team ist Basis des Erfolgs

Gerade bei Kindern sind Lebertransplantationen anspruchsvolle Eingriffe, die ein hohes Maß an chirurgischer Präzision und interdisziplinärer Zusammenarbeit erfordern. Die Transplantationsexperten der Klinik und Poliklinik für Viszerale Transplantationschirurgie arbeiten daher eng mit den Spezialisten der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Ania C. Muntau, der Pflege und weiteren Fachkräften aus der Anästhesie, Intensivmedizin und Radiologie zusammen. „Fabian hat jetzt gute Chancen ganz normal aufzuwachsen. Für einen solchen Erfolg ist eine Rundumversorgung der kleinen Patienten durch ein großes interdisziplinäres Team und eine enge Begleitung bis ins Erwachsenenalter notwendig“, sagt Muntau.

Nach der Lebertransplantation konnte Fabian bereits nach wenigen Tagen von der Intensivstation des Kinder-UKE auf die Normalstation verlegt werden und erholt sich seither gut.

Transplantationsprogramm für Kinder seit 1991 im UKE

Das pädiatrische Lebertransplantationsprogramm wurde 1991 am UKE etabliert. Hier entstand auch das europaweit erste Leber-Lebendspende-Programm. Rund 40% der transplantierten Kinder sind jünger als 1 Jahr. Aufgrund des Mangels an alters- und größenkompatiblen Spenderorganen werden viele Kinder mit einem Teilorgan eines verstorbenen oder lebenden Spenders versorgt. Allein 2024 wurden 28 Kinder und Jugendliche am UKE transplantiert, darunter 11 durch eine Lebendspende. Die Transplantation ist bei schwerwiegenden Erkrankungen im Kindesalter die beste Behandlungsoption.


Quelle:  Pressemeldung „1.000. Lebertransplantation bei einem Kleinkind im UKE durchgeführt“ vom 29.04.2025, herausgegeben vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf