
Berlin (dpa) – Bis zu 38 Grad waren zur Wochenmitte vorhergesagt: Krankenhäuser und Pflegeheime sind nach Einschätzung von Experten nicht gut genug auf Hitze vorbereitet. «Die meisten Kliniken verfügen nicht über Klimaanlagen oder ähnlich wirksame Kühlsysteme», sagte die Vize-Chefin der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Henriette Neumeyer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Grund sei ein jahrzehntelanger Investitionsstau. «Das belastet sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Beschäftigten.»
Sie sagte: «Die meisten Kliniken müssen die Hitze heute mit einfachen und wenig wirksamen Mitteln wie Verschattung und Ventilatoren lindern.» Die Krankenhausgesellschaft fordert in diesem Zusammenhang dem Bericht zufolge ein mehrjähriges Investitionsprogramm von 31 Milliarden Euro für den klimagerechten Umbau von Krankenhäusern.
Patientenschutz bleibt auf der Strecke
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz zeigt sich unzufrieden. «Weiterhin nehmen Bund und Länder den Hitzeschutz in den 1.600 Kliniken und 12.000 Pflegeheimen nicht ernst», sagte Vorstand Eugen Brysch. «Die verabschiedeten oder vorbereiteten Hitzeschutzpläne enden dort, wo die Patientensicherheit Geld kostet.»
Der Deutsche Wetterdienst rechnete zur Wochenmitte mit dem Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle und erwartete schwülheiße 31 bis 38 Grad. Mit Blick auf die Temperaturen sagte Brysch: «Bange Tage dür die über 300.000 Krankenhauspatienten und 800.000 Pflegeheimbewohner.»


