
Ultraverarbeitete Lebensmittel werden in der globalen Lebensmittelversorgung immer dominanter. Prospektive Kohortenstudien haben durchweg einen Zusammenhang zwischen einem hohen Konsum von ultraverarbeiteten Lebensmitteln und einem erhöhten Risiko für mehrere nichtübertragbare Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder kardiovaskulärer Erkrankungen und auch die Gesamtmortalität festgestellt. Jetzt hat ein internationales Forscherteam noch einmal genau hingesehen, um
- das Risiko der Gesamtmortalität für den Verzehr ultraverarbeiteter Lebensmittel abzuschätzen und
- die zurechenbare epidemiologische Belastung durch den Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln in 8 ausgewählten Ländern abzuschätzen.
Dazu bezogen die Wissenschaftler 239.982 Teilnehmende in ihre Untersuchungen ein. 14.779 Todesfälle wurden registriert.
Zusammenhang bestätigt
Dem Team um Eduardo Nilson von der Universität Sao Paulo zufolge gebe es bereits zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und einem erhöhten Risiko etwa für Krebs belegt hätten. Deutlich wurde in ihrer Untersuchung, dass Personen, die hochverarbeitete Lebensmittel konsumierten, ein höheres Risiko für vorzeitige Sterblichkeit hatten als andere. Ein 10%iger Anstieg des Anteils hochverarbeiteter Lebensmittel in der Ernährung war mit einem um 2,7% erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden.
Signifikante nationale Unterschiede
Dabei zeigten sich jedoch erhebliche Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern. So betrug der Anteil vorzeitiger Todesfälle in Kolumbien 3,9%, in Großbritannien und den USA fast 14%. Den Wissenschaftler zufolge sei es notwendig, den Verbrauch entsprechender Lebensmittel zu reduzieren. Zudem müssten Ernährungsrichtlinien diese Lebensmittelgruppe entsprechend berücksichtigen.


