
Viszerales Fett im Bauchraum: Insbesondere bei Männern ein unterschätzter Risikofaktor für Krebs.
Doch wie genau hängt die Fettverteilung im Körper mit der Entstehung von Krebs zusammen – und warum sind Männer besonders betroffen? Ein Blick auf aktuelle Studiendaten liefert aufschlussreiche Antworten. Daten von 339.190 Personen – 142.434 davon waren Männer und 196.756 Frauen – flossen in die Analyse ein. Im Schnitt waren die Studienteilnehmer 53,1 Jahre alt. Die Nachbeobachtungszeit betrug 13,9 Jahre.
In dieser Zeit wurden insgesamt 18.185 adipositasbedingte Krebsarten registriert. Dabei wurde deutlich, dass Männer mit einem um rund 11 Zentimeter größeren Taillenumfang ein um 25% größeres Risiko für adipositasbedingte Krebserkrankungen haben. Ein um 3,7 kg/m² erhöhter Body-Mass-Index ging nur mit einem um 19% erhöhten Risiko einher.
Taillenumfang schlägt BMI als Risikomarker – vor allem bei Männern
Ein derartiger Unterschied zwischen Taillenumfang und Body-Mass-Index (BMI) zeigte sich nicht bei den Frauen, deren Daten in die Studie einbezogen worden waren. Hier gab es keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Krebsrisikos.
Der Taillenumfang spiegelt den Wissenschaftlern zufolge die Ansammlung von Bauchfett wider, das etwa mit gesundheitlichen Risiken wie einer Insulinresistenz einhergehe. Bei Männern ist der Taillenumfang den Wissenschaftlern zufolge ein genaueres Maß für viszerales Fett als bei Frauen. Dies könne den Taillenumfang zu einem stärkeren Risikofaktor für Krebs bei Männern machen.
Zukünftige Studien könnten diesen Zusammenhang zwischen Körperfettverteilung und Krebsrisiko weiter aufklären, wie die Wissenschaftler betonen.
Quelle: Sun M et al. J Natl Cancer Inst 2025: djaf075. DOI: 10.1093/jnci/djaf075