Der Mensch bleibt unersetzlichKI in der Onkologie – Mensch und Maschine im Team

Von Beatrice Hamberger

KI-gestützte Strahlentherapie sorgt für präzisere Entscheidungen bei Krebsbehandlungen. Doch ohne menschliches Urteilsvermögen und Empathie geht es nicht.

in der Krebsmedizin kann künstliche Intellitenz ein leistungstarker Partner sein.
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Eine KI-gestützte Strahlentherapie bei Krebspatienten verbessert die Konsistenz von Therapieentscheidungen, aber entscheidend bleibt der menschliche Touch.

Künstliche Intelligenz (KI) kann Ärzten helfen kann, bessere Entscheidungen bei der Behandlung von Krebs zu treffen. Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine bleibt jedoch eine Herausforderung. Das zeigt eine aktuelle Studie unter Führung des Moffitt Cancer Centers, deren Ergebnisse jetzt in Nature Communications veröffentlicht wurden.

Die Studie konzentrierte sich auf die KI-gestützte Strahlentherapie (response-adaptive radiotherapy – kurz KBR-ART) hepatozellulärem Karzinom und bei nichtkleinzelligem Lungenkrebs. Bei diesem Behandlungsansatz schlägt die KI entsprechend des Therapieansprechens Behandlungsanpassungen vor, um die Behandlungsergebnisse zu optimieren.

KI verringert Unterschiede bei Therapieentscheidungen

Zunächst wurden die teilnehmenden Ärzte gebeten, Behandlungsentscheidungen für Krebspatienten ohne jegliche technische Unterstützung zu treffen, dann mithilfe von KI.

Das Studienergebnis: Folgte die Ärzte den KI-Empfehlungen, trafen sie konsistentere Entscheidungen und die Unterschiede zwischen den Entscheidungen der Ärzte verringerten sich. Die Technologie änderte jedoch nicht immer die Meinung der Ärzte. In einigen Fällen waren Ärzte mit den Vorschlägen der KI nicht einverstanden und trafen Behandlungsentscheidungen auf Grundlage ihrer Erfahrung und der Bedürfnisse der Patienten.

„Während KI Erkenntnisse auf der Grundlage komplexer Daten liefert, bleibt der menschliche Touch bei der Krebsbehandlung von entscheidender Bedeutung“, wird Dr. Issam El Naqa, Vorsitzender der Abteilung für maschinelles Lernen bei Moffitt, in einer Mitteilung des Centers zitiert.

Leistungsstarkes Werkzeug, aber kein Ersatz

Die Studienautoren schlussfolgern aus den Ergebnissen, dass KI ein leistungsstarkes Werkzeug für Ärzte sein kann. Sie funktioniere aber dann am besten, wenn sie als Unterstützung und nicht als Ersatz für menschliches Fachwissen und Urteilsvermögen eingesetzt werde. „Ärzte bringen ihr Fachwissen und ihre Erfahrung ein, während KI datengesteuerte Erkenntnisse liefert. Gemeinsam können sie bessere Behandlungspläne erstellen, aber dazu sind Vertrauen und klare Kommunikation erforderlich“, so das Fazit.

Quelle: Niraula D et el. Nat Commun 2025; 16: 1138. DOI: 10.1038/s41467-024-55259-x