Wenngleich bereits Studien vorliegen, die Assoziationen zwischen einer regelmäßigen körperlichen Aktivität und einem geringeren Risiko für verschiedene Krebsarten zeigen konnten, so sind Studien zum Einfluss der kardiorespiratorischen Fitness (KRF) auf die Entstehung von Krebserkrankungen spärlich. Dabei stellt die kardiorespiratorische Fitness, die als maximale Sauerstoffaufnahme des Körpers unter Belastung definiert ist, ein sehr objektives Instrument zur Bewertung des körperlichen Leistungsniveaus einer Person dar.
Studie umfasst Daten von fast 180 000 Männern
Forschende untersuchten angesichts dessen in einer prospektiven Kohortenstudie, an der rund 177 709 schwedische Männer im Alter zwischen 18 und 75 Jahren (mittlerer Body-Mass-Index: 26) teilnahmen, ob die KRF einen Einfluss auf die Krebsinzidenz und -mortalität von Prostata-, Darm- und Lungenkrebs hat. Die KRF – definiert als max. Sauerstoffverbrauch in ml/min/kg – wurde mithilfe eines submaximalen Fahrradergometertests geschätzt. Die Männer wurden über einen Zeitraum von durchschnittlich 9,6 Jahren beobachtet.
Personen mit hoher kardiorespiratorischer Fitness hatten ein um 37% gesenktes Darmkrebsrisiko
Ein höherer KRF-Wert war mit einem signifikant niedrigeren Risiko für das Auftreten von Darm- (HR=0,98) und Lungenkrebs (HR=0,98) verbunden. Außerdem verringerte ein höherer Wert das Sterberisiko aufgrund von kolorektalen, Bronchial- und Prostatakarzinomen jeweils um 2%, 3% bzw. 5%.
Auch nach der Stratifizierung der Teilnehmer in 4 Gruppen entsprechend ihres KRF-Niveaus – sehr niedrig (≤ 25 ml/min/kg), niedrig (> 25–35 ml/min/kg), moderat (> 35–45 ml/min/kg) und hoch (> 45 ml/min/kg) – blieb die Assoziation zwischen KRF und der Darmkrebsinzidenz bestehen. So hatten Männer mit moderater und hoher KRF ein um 28% bzw. 37% verringertes Darmkrebsrisiko im Vergleich zu Männern mit sehr niedriger kardiorespiratorischer Fitness.
Fazit
Männer mit guter, d.h. moderat bis hoher kardiorespiratorischer Fitness hatten ein reduziertes Darmkrebsrisiko im Vergleich zu Männern mit einer geringen kardiorespiratorischen Fitness. Nun gelte es diese Ergebnisse in randomisiert klinischen Studien zu überprüfen, so das Fazit der Studienautoren.