
Donald Trumps Ankündigung, Medikamentenpreise drastisch zu senken, sorgt weltweit für Turbulenzen an den Finanzmärkten – Pharmawerte brechen ein.
Zürich/London/Paris (dpa) – Aktien aus dem Pharmasektor sind wegen Sorgen um die Profitabilität im US-Geschäft weltweit schwer unter Druck geraten. US-Präsident Donald Trump will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA senken und nimmt damit die ganze Branche ins Visier.
Am Montag werde eines der «folgenreichsten Dekrete» in der Geschichte der USA unterzeichnet, kündigte der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social an. Bereits vergangene Woche hatte Trump eine «weltbewegende» Ankündigung in Aussicht gestellt. US-Medien hatten bereits spekuliert, dass es um Preise für Arzneimittel gehen könnte.
Pharma-Aktien unter Druck
Dass Trump nun Ernst machen will, setzte international die Pharma-Aktien schwer unter Druck: Über Japan und Europa dürften sich die Verluste auch an die US-Börsen erstrecken. Im europäischen Handel erwischte es am Montag Sanofi und Novo Nordisk mit Abschlägen von fast 6% besonders stark. Titel von AstraZeneca und GSK sanken in London um bis zu 4%. Roche und Novartis büßten in Zürich bis zu 3% ein. Pfizer wurden in New York vorbörslich mit 2,3% im Minus gehandelt.
Trump verspricht Preissenkung von 30–80%
Trump will Pharmafirmen dazu zwingen, international vergleichbare Preise zu akzeptieren. Er sieht sein Land wegen hoher Preise benachteiligt. In den USA gibt es keine zentrale staatliche Preisregulierung, die für alle Arzneimittel greift. Die Pharmaindustrie spielt die bedeutendste Rolle bei der Frage, wie viel ein Medikament kostet – der staatliche Einfluss ist begrenzt. Das führt zu teilweise enorm hohen Preisen – im internationalen Vergleich sind viele Medikamente in den USA deutlich teurer.
Die Welt frage sich, warum verschreibungspflichtige Medikamente in den USA so viel teurer seien als in anderen Ländern der Welt, obwohl sie im selben Labor vom selben Unternehmen hergestellt würden, schrieb Trump. Er versprach, dass die Arzneimittelpreise in den USA «fast sofort» um 30–80% sinken würden.