
Die Zahl der Anerkennungsverfahren steigt: Besonders in Pflegekräfte und Ärzte nutzen die Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
Bad Ems (dpa/lrs) – Im vergangenen Jahr sind in Rheinland-Pfalz deutlich mehr Anerkennungen von im Ausland erlangten Berufsqualifikationen beantragt worden als 2023. Die Anerkennungsstellen bearbeiteten laut Statistischem Landesamt in Bad Ems rund 3.500 Anträge – 25% mehr als 2023. Rund 3.000 Anträge sind positiv beurteilt worden. Entweder wurde also der Berufsabschluss direkt anerkannt oder mit einer Auflage wie etwa einem Anpassungslehrgang belegt.
Rund zwei Drittel der Anträge betreffen das Gesundheitswsen
Besonders profitierte laut Statistikern dabei das Gesundheitswesen. 2024 wurden demnach rund 1.400 Ausbildungsabschlüsse in der Pflege sowie 510 Approbationen zur Ausübung des Arzt- oder Zahnarztberufs mit oder ohne Auflage anerkannt.
Ukrainische Qualifikationen an der Spitze
Die häufigsten Anträge gab es im vergangenen Jahr mit 420 Anträgen zum ersten Mal für in der Ukraine erworbene Qualifikationen. Danach folgten laut Mitteilung Indien mit 360 und Tunesien mit 280 Anträgen.
Fachkräfteeinwanderungsgesetz steckt den Rahmen
Das Statistikamt nennt als einen Grund das 2020 in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz, mit dem der Rahmen für die Einwanderung von qualifizierten Fachkräften erweitert worden sei. «Damit einher ging im Wesentlichen ab 2023 ein deutlicher Anstieg der Zahl der Anerkennungsverfahren von in Nicht-EU-Staaten erworbenen Berufs- und Hochschulabschlüssen», hieß es.
Der Anstieg sei zudem auf die gestiegene Zahl der Schutz- und Asylsuchenden aus der Ukraine und auf staatlich geförderte Initiativen zur Gewinnung von Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland zurückzuführen.